Das Institut
Historische Bauwerke prägen unsere Städte und Landschaften. Vielfältige Alters- und Gebrauchsspuren verleihen ihnen einen unverwechselbaren, individuellen Ausdruck. Als Denkmäler geben sie über Generationen Orientierung und sind materieller und ideeller Bestandteil unserer individuellen und kollektiven Identität. Gleichzeitig sind historische Objekte – egal ob als eingetragenes Denkmal geschützt oder nicht – aber immer auch authentische Zeugnisse der Konstruktions-, Kunst- und Kulturgeschichte. Herstellungs-, Bearbeitungs- und Gebrauchsspuren spiegeln sowohl die jahrhundertelange Entwicklungsgeschichte des Handwerks und der Technik wider, als auch wirtschaftliche und soziale Rahmenbedingungen der Entstehungs- und Nutzungszeit. Oft lassen sie sich am Bauwerk detailliert ablesen und zeugen von dessen Veränderungs-, Schadens- und Reparaturgeschichte. Neben den Beständen vergangener Jahrhunderte rücken zunehmend auch jüngere und sogar sehr junge Bauwerke in den Fokus von Denkmalpflege und historische Bauforschung. Hierbei stehen unter anderem die Verwendung neuerer Materialien, Fügetechniken und Konstruktionsarten sowie die zeitgenössischen Bauprozesse im Fokus.
Architektonische und ingenieurwissenschaftliche Werke sind für die Forschungsarbeiten des Instituts für Denkmalpflege und historische Bauforschung gleichermassen interessant. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung dient als Grundlage, historische Bauten angemessen zu würdigen, ihre Geschichte zu verstehen und Strategien für ihren langfristigen Erhalt – als Baudenkmal mit möglichst geringer Beeinträchtigung der historischen Substanz und Aussage – oder allenfalls auch ihren Umbau zu entwickeln.
Das Institut für Denkmalpflege und historische Bauforschung arbeitet mit Forschungsinstitutionen und wissenschaftlichen Vereinigungen im In- und Ausland zusammen. Zudem sind ihm sowohl der Austausch als auch Kooperationen mit den verschiedenen Institutionen der Schweizer Denkmalpflege ein besonderes Anliegen.
In der Lehre setzt das Institut neben der Vermittlung theoretischer Grundlagenkenntnisse insbesondere auf das praktische Lernen direkt am Objekt – sei es durch bauforscherische Untersuchungen und Exkursionen oder im Rahmen von Vertiefungsarbeiten und der Mitbetreuung von Entwürfen. Ziel ist es, den angehenden Architektinnen und Architekten das notwendige Wissen für einen sensiblen und verantwortungsbewussten Umgang mit dem Bestand in zu vermitteln.